
Während der Internetfreien Zeit der vergangenen 46 Tage startete ich erneut den Versuch Naya (im Bild links) das Bellen auf Ansage zu machen. War es uns doch bislang bei jedem Hund gelungen. Doch bei ihr dauerte es nun schon ewig und eigentlich flackerte bei mir nur noch ein winziges Hoffnungslichtlein.
Für was das gut sein soll, dies einem Hund beizubringen.
Dies wäre eine berechtigte Frage – Erklärung: «wenn ich nachts im Haus was hören würde, dass nicht zu den üblichen Hausgeräuschen gehört, liesse ich mal kurz den Hund kläffen und bei Nayas tiefer Stimme ist gleich jedem möglichen Eindringling klar, dass es sich um ein grosses und ernstzunehmendes Tier handelt.»
Das wäre eine Erklärung. Du sagst…jeder Hund würde laut geben, wenn er was Ungewöhnliches hört. Ich erinnere mich grad an Harun unsern ersten Hund. Bellen war nicht seine Stärke. Auch liess er bereitwillig jeden in die Wohnung. Du lachst – das wäre dir bei ihm vergangen…denn er liess dich nicht mehr raus. Stand stoisch, vor der Türe und liess dich nicht mehr aus den Augen. Die Grösse eines Schäferhundes und der starre Blick machten schon Eindruck. Ihm brachten wir auch das Bellen auf Kommando bei – und ich sage dir, es dauerte gaaaaanz schön lang bis es funktionierte.
Die Krux an der Geschichte war…man muss einem Hund erst das Nicht Bellen beibringen. Macht man es umgekehrt, wird das etwas…ich nenn es mal *eigenwillig*. Wie willst du ihn sonst abstellen, wenn er voll in Fahrt ist…? Und wie bringst du einem Bellfaulen Rüden das Abstellen bei. Hahaha
Doch zurück zu Naya, alles begann, weil sie im Gegensatz zu Harun eine äusserst Bellfreudige war. Alles, was sich rund ums Haus bewegte, wurde verbellt. Jedes Geräusch, das aus der täglichen Norm fiel, erst geknurrt und dann gebellt. Das kann Nerven tötend sein. Vor allem besitzt sie ein lautes Organ und ich erschrecke mich dabei so leicht. Etwas Kontrolle mit Aus und An war da gar keine so schlechte Idee. Sie findet es auch nun toll. Macht sowieso bei allem mit – Hauptsache es läuft immer mal was Neues.
So wie einst Aramis (Haruns Sohn) Er kam zur Welt als Harun schon 8 Jahre alt war und wurde seine Alarmanlage. Erst war er ein unruhiger, kontrollierender und emotional rasch hochdrehender junger Rüde. Er verlangte nach Aufgaben und da kam unter anderem grade dieses Training recht.
Im Laufe der Zeit konnten wir die beiden Buben mit den Worten «Geht schauen» auslösen. Sie rasten Bellen wie die Wilden die Treppe im Haus hinunter und suchten unten angekommen, was sie denn nun weiter verbellen könnten. Hahaha Zurück gerufen, kamen sie wie die Lämmchen wieder hoch. Ich sage dir – ein Adrenalin Stösschen vom Feinsten. Und bestimmt hätten sie jeden damit in die Flucht geschlagen. Dasselbe hätte überall funktioniert.
Harun ging dann mit 14,5 Jahren in die anders Welt und aus Aramis, war mittlerweile ein wirklich toller Hund geworden. Lustigerweise fiel mir auf, dass er sich mit zunehmendem älter werden bei einem notwendigen Bellen eine immer furchteinflössendere Mimik aneignete. Ich erschrak mich selbst. Dabei war er ein so liebevoller Hund. Und dann kam Mai-Lin ins Spiel. Komischerweise erinnere ich mich gar nicht mehr daran ob ich ihr das Kommando «gib Laut» beigebracht habe. Mmmmhhhh! Ach! die grauen Hirnzellen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, hahaha.
Doch weiss ich noch ganz genau, dass sie Aramis gerne zu allerhand anstiftete. Ja so sind die Hunde Weiber. Hahaha Und er – mit der Passion ihr immer Gefallen zu wollen, machte das Spielchen mit. Wir hatten eine kurze doch heftige Zeit gut zu tun. Hahaha Auch das vergisst man gerne.
Naya ist nun im der Ansage «Gib Laut» und dem dazugehörenden Handzeichen, Sattelfest. Wo sie es zu Beginn des Erfolges nur im Sitzen absolvieren konnte, macht sie es nun auch im Stehen. Lässt sich sie einem Pssst! Und einem Handzeichen sofort schweigen. Dann macht sie ihren bekannten «Habe ich es gut gemacht – gibt es ein Spiel?» Blick. Unsere nächsten Schritte werden sein, dass ich die Akustischen Teile reduziere, bis sie weg sind, so, dass nur noch das Handzeichen benötigt wird.
Denn das fällt jedes Mal gleich aus. Im Gegensatz zu der Stimme, die wahre Bände über die momentane Befindlichkeit des Trainers (in diesem Fall der Trainerin) spricht.
Doch das ist ein weiteres Kapitel für irgendwann…
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