
Naya wurde heute Morgen durch meine Aktivitäten ganz schön gefordert.
Es begann, dass ich ihr Hundebett im Wohnzimmer zum Reinigen demontierte.
"Oh nein." brummelte ich vor mich hin. Denn, nach dem ich Naya von der eben erwähnten Liegefläche weggeschickt habe und den Reisverschluss des dicken Kissen geöffnet hatte, tat sich mir eine neue und ungeplante Arbeit auf.
"Oh nein." wiederholte ich nochmals. Naya die hinter mir gestanden hatte, verzog sich auf eine andere Matte, die etwas entfernter lag. Sie dachte wohl "Oh-oh - dicke Luft - ich verzieh mich mal. Doch so, dass ich nichts verpasse."
Nein - keine dicke Luft. Warum auch? Es waren nur dicke Schaumstoffflocken in bunten Farben, die mir entgegenquollen. Eigentlich nicht möglich, denn diese sollten sicher in einem Art Vlies vernäht sein. Ich zog das Kissen aus dem grauen Bezug. Dieser sollte in die Waschmaschine. Schnell entdeckte ich mehrere Löcher in dem weissen Kissen. So gross, dass es nun überall Schaumstoffflocken regnete.
Unterdessen war die Aussenhülle in grau in der Waschmaschine. drehte dort ihre Runden mit einigen Hundefrotteetüchern. Ich grübelte, wie die Löcher wohl durch den Bezug hindurch, welcher heil, entstanden sein könnten. Dann erinnerte ich mich an das letzte Spiel mit Naya bei Regenwetter im Wohnzimmer. Sie schwang ihre «Beute» umher, sprang ins Bettchen, schmiss den Lappen (eben ihre Beute) in die Luft und als er auf dem grauen Bezug lag, biss sie ein paarmal hinein und zog ihn hoch.
Natürlich lachte ich erst noch über diese Rupf Aktion, weil es so lustig aussah und natürlich unterbrach ich dieses tun. Doch anscheinend zu spät.
Nun – einige Tage nach dieser Action - lagen im Wohnzimmer überall Blaue, orange, gelbe und rote Schaumstoffteilchen über den Boden verteilt. Das Ergebnis unserer Wilden Hilde. Ich hätte nun auch gerne gelacht, doch das auf dem Clubtisch liegende Kissen mit klaffenden Löcher in gross und klein, liessen es nicht zu.
Naya lag unterdessen immer noch brav auf ihrem selbstgewählten Aussichtspunkt. Doch auch wenn sie Schlappohren trägt, war deutlich zu sehen, dass sie ihre Ohren auf Empfang gestellt hatte und ihr Blick verhiess..."Ich bin bereit - wann sagst du was. Ich will auf Suche gehen."
Erst jetzt verstand ich, sie glaubte es sei eine neue Aufgabe, ein Spiel und die bunten Flocken seien Leckerchen die es zu suchen gilt. Oh nein – Fräulein – nun kann ich dich echt nicht gebrauchen.
Ich musste lachen: "Nein, nein Maiti - liegen bleiben." Beim ersten *nein* hatte sie schon leicht ihren Po zu einem Kickstart gehoben. Es hätte ja auch «GO» heissen können. Hahaha
Nun legte sie sich im Zeitlupentempo wieder hin. Irgendwie machte sie ein enttäuschtes Gesicht.
Ach - am besten nicht mehr hingucken. Mir wurde bewusst, dass wollte ich nicht, ein gesamtes neues Hundebett kaufen, dann müsste ich mich an die Nähmaschine setzen und etwas Neues zurechtschneidern. Nein nicht die Löcher zunähen. Ein neues Kissen nähen.
Ausgerechnet ich - ich mag das Schneidern trotz des Kaufs einer Nähmaschine und einigen gelungenen Projekten im vergangenen Jahr, immer noch nicht.
Irgendwie gilt hier, wo keine Liebe ist, (zu Näharbeiten) kann nichts wachsen. Oder wo die Lust fehlt, wird nicht genäht. hahaha
In Nayas Fantasie blieben anscheinend die Schaustoffflocken schmackhafte Leckerchen und so fixierte sie ein dickes blaues Exemplar, jenes das ihr am nächsten lag, als wollte sie es Hypnotisieren. Wie gut das wir das *bleib* trainiert haben. Sie, die nie Abgeneigte alles zu fressen was irgendwie lecker riecht, bleibt jetzt sogar an dem ihr zugewiesenen Platz, wenn eine Wurst auf dem Clubtisch liegt und ich nach draussen zum Postkasten gehe. So verhielt es sich auch heute mit den Flocken - doch immer im Blick die Teilchen auf dem Boden. Ich indes hob das Kissen und zählte die Löcher. Mir wurde nun richtig bewusst, dass ich einen neuen Bezug nähen muss. Und meine Motivation wurde damit nicht gerade angehoben. Im Wirtschaftsraum holte ich dann in Nayas Box eine Bürste. Wahrscheinlich die einfachste Möglichkeit diese Flockenpracht vom Teppich zu kehren. Der Staubsauger würde sich dran sicher verschlucken.
Naya erkannte ihre Bürste. Mehr noch hatte die das Geräusch der sich öffnenden und schliessenden Box gehört. Jepeeeh! Sagte ihr Gesicht – «Soll ich nun zum Bürsten kommen? Ihr Po zuckte wieder ungeduldig. «liegen» sagte ich erneut, was sie dann auch weiter hin mit einem tiefen enttäuschten Schnaufer erwiderte.
Was soll`s und was tut man nicht alles aus Liebe zum Vierbeiner. Dachte ich, während ich den Teppich behandelte und die Flocken zusammennahm und einige aus der Bürste zupfte. «Naya guckte ungläubig» das hatte sie bisher noch nie gesehen. Mit ihrer Bürste…
Kurz darauf erhielt Naya tatsächlich eine kleine Belohnung und kurz danach legte sie sich entspannt zum Schlafen. Es war schon alles ganz schön aufregend gewesen und vor allem mit vielen Fragezeichen für die Hündin.
Wenige Minuten später stand sie jedoch wieder in der Küche hinter mir. Ich hatte grade die Schublade, in der ihre Knabbereien gelagert sind, geöffnet. Ich kann dir sagen, die hat Ohren wie ein Luchs - wenn sie denn will – hahaha Ich schickte sie auf die Liegefläche hinter dem Esstisch. Mist - schien sie zu denken – schon wieder so was Komisches, was tut die da, ich sehe gar nicht was Frauchen macht...und wann krieg ich Leckerchen.
Und wenn du nun denkst, Naya sei eine Fressmaschine - Richtig! Und wenn du meinst - Sie bekommt bestimmt ständig was - Falsch! Doch die Hoffnung stirbt auch bei Tieren zuletzt. Nun schien ihr Blick zu sagen: "Schau wie lieb ich gucken kann – bekomm ich was? Denn ich weiss, dass ist meine Schublade.» hahaha
Von wegen MEINE SCHUBLADE. Diese wurde heute Morgen aufgehoben. Die Hundedelikatessen aus der Küche verbannt in einen andern Raum. In einen Schrank und alles in neue Luftdichte Gläser abgefüllt. Doch Naya bekam doch mit, dass es nach getrocknetem Fisch oder Elchfleisch roch. Das Tüten aufgerissen und Gläser geschlossen wurden. Es war ganz schön aufregend – vor allem die Erwartungshaltung war etwas Energie raubend. hahaha
Keine Sorge - Naya hat nach Beendigung meiner Kastenräum Arbeit ein winziges Leckerchen erhalten. Anschliessen hat sie den Weg von der Küche ins Wohnzimmer und in den Wirtschaftsraum gründlich erschnüffelt. Alle meine Wege. Fand jedoch das neue Lager ihrer Leckereien nicht. Anschliessend legte sie sich in die Vertiefung des Bettes dessen Kissen noch fehlt, auf eine provisorische Decke. An ihrer Nase klebte ein gelbes Schaumstoffwürfelchen. Dort – nach dem ich es ihr entfernt hatte, gestreichelt und einige liebe Worte gesagt, verfiel sie in Tiefschlaf. Das Beobachten, die Hoffnung und erschnüffeln hatten sie mehr gefordert als jedes Spiel.
Ja ich sag ja - auch für Hunde ist das Leben nicht immer ein Ponyhof - hahaha
Und für Frauchen, die so viel Freude an Naya hat und sich in den nächste Tagen an die Nähmaschine setzen darf, auch nicht immer (Bitte kein Mitleid - hahaha) Ach – was tut man nicht alles für seine Lieben. Ob zwei- oder vierbeinig. hahaha
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