
"Was ist denn das? Ich stand am Fenster und wartete auf meine Freundin, als ich auf der Gegenüberliegenden Seite des Hauses etwas Unbekanntes entdeckte.
Es sah aus, als hätte jemand einen grossen Stein am Bach Rand deponiert. "Das war doch gestern noch nicht dort." Ich guckte und guckte. Wie gut das sich meine Freundin verspätete. So blieben mir noch einige Minuten um meine Beobachtung fortzusetzten. "Da" der Stein bewegte sich. Ich reckte meinen Hals, um noch besser sehen zu können. Wenig später flog der Stein davon und löste somit das Rätsel. Ein Reiher - Jener der schon seit Jahren dort zum Fischen unterwegs ist. Vielleicht ist es auch nicht immer derselbe, doch zumindest sind dort alle mit dem gleichen Vorhaben zugange.
Eindrücklich - wenn sie auf der Hauptstrasse in einer Seelenruhe vor dem Bus herfliegen. Als könnte sie nichts auf der Welt aus der Ruhe bringen. Die Chauffeure hupen nicht einmal mehr. Weil es nichts bringt. So viel Coolness möchte ich in manchen Situationen auch mal an den Tag legen können.
Manchmal etwas unheimlich, wenn sie kreischend über unseren Köpfen schweben. Ich weiss nicht, doch sehr attraktiv wirkt ihr Laut nicht. Es muss mir auch nicht gefallen und sorgen muss ich mich auch nicht, denn unter den Reihern scheint es anzukommen, so sieht man immer wieder mal Junge. Die Reiher ähneln im Flug und dem Geschrei den Urvögeln aus der Steinzeit, als es noch Dinosaurier und Mammuts gab. Flapp - Flapp - Flapp … die Flügelspannweite ist schon beachtlich. Und man glaubt das Schwingen derer beinahe hören zu können.
Sie bringen es fertig, ewig lange irgendwo regungslos zu stehen und auf eine Beute zu warten. Manchmal tun sie das auch in Wipfeln der Bäumen. Ich muss gestehen, es wirkt kurios. Doch egal wo - sie erinnern dann an geschlossene in den Bodengesteckte Regenschirme.
Erspähen sie eine Beute sind sie Blitzschnell, um nach dem Speisen wieder in einer Meditation ähnlichen Haltung zu verharren. Wieder auf Lebendfutter wartend.
Alles an Fisch, Krebsen, Insekten und Fröschen, können ihnen zum Opfer fallen.
Ihr Gang ähnlich dem Storch, schreiten sie auf den dünnsten Beinen ever, auf den Wiesen, am Ufer und im Gewässer in einer mechanischen Art und Weise. Auch dies wieder sehr behäbig.
Jemand hat mir erzählt, dass wenn man fliegende Reiher sieht, es einem Glück verheissen würde. Und wenn sie sich über den Kopf hinweg fliegend fortbewegen, es doppeltes Glück bringen würde.
Ist mir in den vergangenen 20 Jahren, seit wir hier wohnen schon viele Male passiert. Doch ganz ehrlich - da bedanke ich mich beim Glück, wenn ich es ohne Jogurt Konsistenz ähnlichem Abwurfmaterial in der Menge eines mehrfach geleerten Esslöffel überstanden habe. hahaha
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