
Am Morgen erwartete uns ein wunderbares und reichhaltiges Frühstück im Gästeraum der Pension. Doch mein Hunger hatte sich beim Aufwachen und den Gedanken an den gestrigen Tag gleich verabschiedet. Und im Magen machte sich ein komisches Gefühl breit, wenn ich an das dachte, was mich vielleicht erwarten könnte. "Mach dir keinen Kopf" sagte Schatz nahm mich in den Arm und versuchte mich mit den Worten "Du wirst sehen, es wird ein guter Tag." aufzumuntern.
Eine Stunde später stand ich an der Gondel und wartete auf Hansi. Strahlend kam er um die Ecke: "Servus Angel - Du wirst sehen, dass wird unser Tag" Ich lächelte "Ok - wenn du das sagst."
Kurz darauf legte er den Arm um mich und meinte: "Wir werden uns den Tag so richtig schön machen --- ohne Moooonika." Ich wand mich aus seinem Arm und machte 2 Schritte zurück. Er: "Du wirst sehen, du wirst noch lange an Hansi aus Österreich denken." Wo er recht hatte, hat er recht - Sogar nach einer unendlich langen Zeit schreibe ich heute über ihn. hahaha
Auf dem Berg angekommen: "Lass uns mal mit ein paar Übungen zum Aufwärmen und eine kleine Wiederholung des gestrig erlernten machen." Gesagt getan - Kniebeugen und anderes, sowie Stemmbogen, Anhalten, ohne Stöcke fahren, hinfallen und wieder aufstehen. Letzteres stand bestimmt nicht auf Lehrers Plan, trotzdem war er überzeugt: "Du machst eine gute Figur." Dabei musterte er mich erneut von oben bis unten. "Und weisst du was - wenn das Madel so gut gelernt hat, können wir nun mit den Liften noch weiter den Berg hinauf." Er strahlte, als hätte er mir einen Pokal übergeben. "Und weil das auch mein Verdienst ist, dass du es schon so gut kannst, habe ich doch bestimmt ein Bussi verdient."
Mein Gesicht musste zu Eis erstarrt sein und aus meinem Mund kam ein frostiges: "Sicher nicht."
Er nahm meine Worte gelassen, so als würde er sie nicht ernst nehmen und in seinem Gesicht zeichnete sich etwas ab, das erzählte: "Die werde ich schon noch knacken."
Irgendwie sehnte ich mich nun nach etwas Monika, denn anscheinend blickte ich nun einem langen Tag entgegen, der nicht unter dem Motto Spass stand. Ob ich mich einfach verdrücken soll? Doch wie stelle ich das an, in einem Gebiet, das so gross und vor allem so weitsichtig war. Die weiteren Skiliftfahrten hatten gezeigt, dass der liebe Hansi keineswegs darauf bedacht war die Flinte ins Korn zu werfen. Schlimmer noch, als wir auf einer weiteren Sessellift sassen, fuhr Schatz in einem Affenzahn weit unter uns mit einem lauten Jodler vorbei. Hiiiiiilfe Schaaaaatz! und weg war er.
"So nun reicht`s." ich stand dem grinsenden Hans in seinem roten Ski Anzug gegenüber. Dies, nachdem er erklärt hatte, dass ich vielleicht eher abends bei einem Glas Rotwein etwas lockerer drauf sein würde. Wir uns dann schöne, für mich unvergessliche Stunden machen könnten." Ich stach mit voller Energie mit den Skistöcken in den Schnee: "Ich sagte es reicht." Er grinste immer noch "Ach - Mädel, du weisst nicht was dir entgeht." Was für ein frecher Kerl (heute wäre das ein Me Too Fall) "Wie ich dir schon sagte, ich bin seit wenigen Monaten glücklich verheiratet, liebe meinen Mann und habe absolut keine Lust auf einen Skilehrer dessen Ego wahrscheinlich so klein ist, dass er sich bei jeder Schülerin eine Bestätigung holen muss."
Hansi gebräuntes Gesicht überzog mit einer roten Touch. "Wie kannst du so was sagen." schrie er mich an. Ich zuckte nur mit den Schultern. "So ist mir noch nie eine gekommen - Frauen mögen mich." Er stand nun wie ein kleiner Junge vor mir und sein roter Overall hatte in meinen Augen etwas von einem Strampler. "Also können wir! sagte ich bestimmt "Du wirst bezahlt, dass du mir Skifahren beibringst und nichts anderes." Er war Sprachlos - starrte ins Weite - Atmete tief durch und sagte dann: "Das wirst du bereuen, du kleine Schweizerin."
Abends sass ich erneut auf der Bettkante im Pensionszimmer. Doch diesmal lag Schatz darin. Sein Gesicht käsebleich, den Arm im Winkel mit Kissen unterstützt liegend. Auf dem Nachttisch ein Glas Wasser und eine begonnene Schachtel mit Schmerzmittel. Anscheinend hat er kurz nach dem ich ihn gesehen hatte, dort als er den Jauchzer losliess, Begegnung mit einer Buckelpiste welche die zu hohe Geschwindigkeit nicht sehr goutierte. "Ja das ist vielleicht die Strafe, wenn man seine Frau an schummelt." sagte er mit einer Schmerzverzerrten Miene. Ich nickte "Von wegen nicht gut Skifahren können, du saustest unter uns durch wie ein..." mir fiel kein Vergleich ein. "Und das, während ich obendrüber zu tun hatte, des Skilehrers Hände und Vorhaben im Zaum zu halten."
Schatz wusste unterdessen von den amourösen Anwandlungen von Hans mit I. "Wenn ich den ich die Finger bekomme." Ich musste lachen: "Ach was ---- so? Ich blickte auf seine Schulter. «Mit einer ausgerenkten und weiss nicht was noch... lädierten Schulter» Schatz tat mir echt leid, doch musste ich schmunzeln. Der Ritter im Bett mit grossen Worten. hahaha
Ich hatte ihm kurz zuvor erzählt, dass nach meiner letzten Gegenwehr bei Hansi, welche nicht die erste gewesen war, jedoch die welche am effektivsten, wir dann zum nächsten Skilift fuhren. Oben beim Ausstieg am Berg kam ich ins Rutschen und meine Skier waren plötzlich auf Hansis. Dann sah ich aus dem Augenwinkel nur noch eine Schneewolke die wunderschön im Sonnenlicht glitzerte. Hansi war in den hohen Schnee auf der Seite der Bahn gefallen. Ich hingegen konnte mich gut auffangen und fuhr in die vorgegebene Richtung am Ende des Liftes.
Dort kam Hansi kurzdarauf angefahren klopfte sich den Schnee von seinem Dress und blickte währenddessen um sich. "Das ist mir noch nie passiert." rief er mir ärgerlich zu. Als er vor mir stand wetterte er: "Wenn das irgendwer gesehen hat – ich bin erledigt.» Ich zuckte mit den Schulter, sah das Ganze nicht so schlimm. «Ich bin der Chefskilehrer - niemand hätte mehr Respekt vor mir." Er schaute mich zornig an. "Entschuldige Hansi - es war nicht meine Absicht." erklärte ich ihm. "es ist doch nicht so schlimm, es ist nichts passiert.» meinte ich. «Nicht schlimm...ich kann froh sein, dass es im Moment kaum Leute auf der Piste hat. Wehe du erzählst das jemandem." Drohte er mir. "diesen Tag mit der Schweizerin kann ich mir schwarz im Kalender anmalen." ich wähnte mich ein bisschen in einer Alpenländischen Komödie und musste lachen. Er hingegen drohte weiter. "Wehe du erzählst das jemandem." Ich weiss nicht was er dann vorgehabt hätte und ich fragte auch nicht danach.
Der Rest der Stunden ist rasch erklärt. Er zeigte mir nun ausschliesslich, wie man Skifahren muss, und zwar mit so einer Härte und so fordernd, dass ich echt ans Körperliche Limit kam. In der Gondel abwärts zitterten mir die Beine und ein Anflug von Muskelkater war schon zu spüren. Keine Annäherungsversuche - keine dummen Sprüche und nur noch die nötigsten Worte.
"Willst du morgen überhaupt noch hin - bleib doch hier." sagte Schatz "Egal, auch wenn wir kein Geld mehr zurückbekommen würden, dem musst du dich nicht aussetzen." Nach einer heissen Dusche und Erholung bei einem guten Nachtessen mit Tante und Onkel wollte ich mich dann entschliessen. Monika und Bruno waren nach einem heftigen Ehestreit und eingeschränkt durch ihr Gipsbein abgereist. Was für eine Flitterwoche - unvergesslich...und ich ging Fix und fertig ins Bett.
Wie ich mich entschlossen habe - das erzähl ich dir morgen, wenn es heisst Schnee & Eis III
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