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Winterland

Was für ein Wetter...

Gestern Eisregen auf Schnee - eine nicht ungefährliche Mischung im Strassenverkehr oder für uns Fussgänger. Heute erneut Schneefall. Alles wird wieder in ein Winter Wunderland verwandelt. Während ich meine Blicke durch das Fenster schweifen lasse und die mir gebotenen Bilder geniesse, birgt für andere diese Witterung ein Überlebensmotto. Unsere gefiederten Freunde, welche von mir das ganze Jahr über gefüttert werden, sind jetzt ganz besonders auf unsere Hilfe angewiesen. Interessant, dass ich nach manchen Arten und ihren Besuchen am Futterhaus beinahe meine Uhr stellen könnte.

So ist früh am Morgen, wenn das Licht noch bläulich scheint und es noch nicht richtig hell ist, ein Amselweibchen. Ein jüngeres Männchen sitzt derweil wartend - wahrscheinlich auf Mutti - auf unserem Ahorn vor dem Haus. Sie pickt so viel als möglich zusammen, zumindest das, was die anderen aus dem Vogelhaus raus auf den Boden spediert haben. Und manchmal pickt sie auch Apfel, den ich ihr hinaus in den Garten rollen liess. Zur selben Zeit ist auch ein kleiner Federball mit rotem Brüstchen zu sehen. So ist es abends auch das letzte das noch unter dem Vogelhaus nach Nahrung sucht. Es kann viele Körner auf Grund seines kurzen Schnabels nicht aufnehmen. Zum Glück ist meine Futtermischung mit winzigen Körnchen bestückt. Seine Besonderheit, es ist uns sehr zugewandt, nicht scheu oder ängstlich. So hüpft es auch in unserer Nähe, wenn wir uns draussen bewegen. Hockt nah, wenn Schatz im Schutz unseres Unterstandes eine Zigarre raucht. Es ist zu süss anzusehen - wir haben es Robinli getauft. Doch siehe da - seit einigen Tagen kommt Robinli in Begleitung eines weiteren Männchens. Schmunzel. Vielleicht ein Sohn, Freund oder Partner (gibt es das bei Rotkehlchen?)

Im Laufe des Tages wird das Vogelhaus von unzähligen Spatzen und Buchfinken aufgesucht. Sie kommen und gehen, und ich glaube, dass sie zumindest keinen Zeitplan haben. Kurz vor dem Mittag, zum Leidwesen meines Nachbarn erscheinen lautstark zwei Elstern. Er mag sie nicht und vertreibt sie von seinem Grundstück. Bei uns ist das der Moment, wo sich alle andern Vögel fluchtartig verdrücken. Ja auch kleine Vögel würden unter Umständen auf dem Speiseplan der schwarz-weiss gekleideten stehen. Also Flucht - Nicht wegen dem Nachbarn hahah wegen den Elstern. Doch seit einigen Tagen hat der Specht mit den Elstern getauscht. Erst klopft der wunderschön bunte Kerl erst am Holzbein der Vogelfutterstelle, um dann Kapriolen mässig zum Futter zu gelangen. Am liebsten hätte er es im Stamm gefunden, doch das gibt es nicht und so treibt ihn die Witterung dazu auch in der Futterrinne zu picken.

Nachmittags erneuter Anflug einer grossen Anzahl wild durcheinander schwatzender Spatzen, sowie Berg- & Buchfinken. Ach, beinahe hätte ich die Meisen vergessen. Auch sie sind in einer guten Anzahl vertreten und erscheinen meist gleich nach dem ich frisches Futter ausgebracht habe. Sie lieben die Erdnüsse und die Sonnenblumenkerne. Und möchten sie keinem anderen gönnen. Deswegen - wer zuerst kommt mahlt zuerst. Hahaha Meine Futtermischung für freilebende Vögel wurden auf Grund einer Reklamation aus der Nachbarschaft angeschafft. Hülsenfreie Sonnenblumenkerne sind nun mit dabei. Weil ebenbesagte Hülsen aus der früheren Mischung "nicht unter meinem Baum im Garten liegen würden.  "Meine Vögel" hinterlassen eine Sauerei an einem fremden Ort." Oh ha - da wollte ich dem Frieden zuliebe auf die Suche gehen, denn ich weiss von Geschichten zu berichten, in denen es auf Grund von Blätter eines Baumes, es zu einem schrecklichen Nachbarstreit gekommen ist. So was brauchen wir nicht - und zum Glück habe ich kurz nach der Aussage was Passendes gefunden. Es deckt viele Bedürfnisse verschiedener Vogelarten ab. Ich weiss, dass im Laufe des Winters unsere Futterstation von weiteren Vogelarten besucht werden wird. Eichelhäher, Gimpel, Erlenzeisig, Grünfinken, Kleiber, Kernbeisser, Stieglitz oder auch Distelfink genannt und der süsse Zaunkönig. So war es zumindest in den vergangenen Jahren. Dann wenn der Garten in der kalten Jahreszeit mit unzähligen geflügelten Frühjahrs- / Sommer- und Herbst Mitarbeitern lebt. 

 

Jene die den verschneiten Garten bunt und lebendig machen und mir immer bei jedem Blick durchs Fenster ein Lächeln auf meine Seele zaubern.

 

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