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Älter

"Wir werden langsam zu Weicheier." meinte Schatz lachend. "du vielleicht - ich nicht!" gab ich zurück. Er klagt seit neuestem, dass er Kälteempfindlicher geworden sei. Sitzt abends eingehüllt in Decken vor dem Fernseher und bringt die Idee: "Wir könnten doch ein Feuerchen im Ofen anmachen." hahaha

"Ich brauche kein Feuerchen - ich habe genügend Wärme." entgegne ich dann, um wenige Minuten später mit Anzündholz den Ofen in Gang zu bringen. Schliesslich möchte man seinen Liebsten nicht frierend sehen - ihn warmhalten. hahaha

Doch Schatz hat recht mit dem, was er sagt. Früher fuhren wir bei jedem Wetter, also auch im Winter mit dem Motorrad von A nach B. Wir besassen kein Auto und das Verbindungsnetz der Öffentlichen war noch nicht so gut wie heute. Wer hätte da ans Alter gedacht und das irgendwann alles mal anders sein wird.

Wie oft kamen wir beim Montäglichen Abend Familienessen bei meinen Eltern mehr als durchfroren an. Waren wir wieder aufgewärmt und mit viel Erzähltem gefüllt, sowie einem Essen im Bauch, mussten wir schon Bald wieder auf dieselbe Art nach Hause. All das Überlebten wir mit einem Lachen.

Zur Arbeit trug ich bei jedem Wetter hohe Absätze und Röcke – es sah einfach besser aus. Hahaha

 

Später, das Kontrastprogramm zumindest Kleidungstechnisch - waren wir bei jedem Wetter mindestens einmal oder 2-mal pro Woche auf dem Hundeplatz anzutreffen. "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die unpassende Kleidung." war unser Motto.

Ein kleiner Trost - Ab da hatten wir ein erstes eigenes Auto. Ein Opel Manta und ich Frisörin. Hahaha

Dafür steigerten sich die Aufgaben auf dem Hundeplatz und ein paar Jahre später führten wir selbst Kurse durch. Sogar bei Lothar und wie die stürmischen Wetter alle hiessen, Bei Eis, Wind, Schnee und Regen...wir waren draussen anzutreffen. In Doppel und Dreifach Stunden. Eingepackt wie Eskimos und in Boots, die, bis Minus 40Grad warme Füsse versprachen und ausserdem wasserdicht.

 

Nun seit einigen Jahren ist es etwas Wetter angepasster. Nicht die Kleidung, sondern das Bedürfnis nach draussen zu gehen. Das wir dabei den Hund und seine Bedürfnisse nicht vernachlässigen versteht sich von allein. Doch werden dann daraus nicht Stunden im Freien.

Und heute Morgen - da war ich froh, dass Schatz nach vor der Arbeit mit Naya den Obligaten Rundgang machen konnte. Dann nämlich als die Schneedecke plötzlich mit Regen benetzt wurde, der innert Minuten zu Eis heranwuchs. Das mag ich gar nicht. Meine Freundin erklärte: "Vor meinem Haus liegt ein Gletscher." das beschreibt die heutige Wettersituation vielleicht am besten.

Das Salz Auto fährt schon den ganzen Tag. Dreht seine Runden Tal auf – Tal ab. Denn bei jedem neu einsetzenden Regen, gefriert es gleich wieder.  Ich benutze darum meinen speziellen Gang zum Briefkasten, um das Vogelfutter ins Häuschen zu bringen oder mit dem Hund.

 

Ach - ich mag es gar nicht - denn ich gestehe - ich werde mit zunehmenden Älter werden zu einem Weichei... dafür ein liebenswertes Altersmilde gestimmtes Wesen, in einem Pinguinwatschelgang. hahaha

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