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Es regnet

Heute Morgen - Kaum die Augen auf, hörte ich, dass es regnet. Rasch den Moskitovorhang beiseitegeschoben und auf leisem Fusse zum Fenster, um dieses zu schliessen. Der Morgenverkehr auf dem nassen Asphalt war nun gedämpft. Schatz soll doch noch etwas schlafen können, schliesslich muss er in wenigen Stunden zur Arbeit. Die Uhr im Wohnzimmer schlug gerade 6:00h. 

Im Badezimmer prasselte der Regen heftig auf das Dachflächenfenster. Ui, ui, ui...das wird Naya gar nicht mögen. Doch wer kann es ihr verdenken mit dem nicht imprägnierten Fellmantel. Das ist der Nachteil eines nicht riechenden Hundes. Umso weniger Talg (Fett) produziert wird, desto schneller wird er nass. Weil wenig, bis nichts mit abperlt. Ach Gott - sie wird es überstehen und vielleicht regnet es nicht mehr bis wir gemeinsam auf den notwendigen Spaziergang gehen. Denn müssen, müssen muss sie 100%.  Ob Katzen- oder Hundewetter. Etwas später, Naya stand angeleint im Haustürbogen und schien für eine Sekunde zu überlegen, ob sie wirklich muss. Doch an Rückzug war nicht zu denken, denn es nützt alles zögern nicht, der Regen war da und es sah nicht nach einem Ende aus. Hopp raus - Sie trabte etwas schneller, ging einen leichten Bogen unter dem Dach von Nachbars grosser Scheune. Danach gab es keinen Wetterschutz mehr. Sie schüttelte sich mehrere Male und vielleicht hatte sie dabei die Hoffnung, dass nass von oben möge so, endlich aufhören. Bis wir auf der "Müssen, müssen Wiese" angelangt waren war sie schon pitschenass. Ihre kleine Spange, welche die Augen Haar freihält, hing wie eine nasse Fahne nach vorne. Es hatte was von einem traurigen Einhorn. Um Himmelswillen - kein Mitleid - auch wenn es sich in meinem Herzen leise ankündigte. Es macht die Sache nicht besser und würde ihr vermitteln, dass Regen wirklich ganz übel ist. Und dann hätten wir beim nächsten Mal vielleicht wirklich eine Dramatik. Am Rand der Wiese blieb sie stehen. "Uch, jetzt auch noch in das nasse Gras?" schien sie zu sagen. Ihre Körperhaltung erhielt etwas Bockiges. Wir mussten lachen. "So los" sagte Schatz "du bist schon nass - geh nun rein." Sie hüpfte wie auf Stöckelschuhen ein paar Schritte, hoppelte wieder zurück und kauerte sich ganz am Rand von Wiese und Weg zum kleinen Geschäftchen. Rannte dann an der langen Leine ein Stück davon..."Ja weg - ins Warme, Trockene." Stoppte "Halt da ist ja noch Schatz mit dran." hahaha Die Rechnung hatte sie ohne den Wirt gemacht. Von wegen *rasch nach Hause* um dann eines von uns Zweibeinern nach kurzer Zeit zu bedrängen: "Ich muss noch mal raus." NE – Zurück gibt’s nicht. Und so trotteten wir mittlerweile alle drei Patschenass, weiter. Wir kennen unseren Hund und wissen, dass sie bei dieser Wetterlage gerne unter jede Schutzmöglichkeit weichen möchte. Und wir wussten auch, dass nun die neuen Häuser mit den Carports folgten. "Fuss." Schatz sagte es sehr bestimmt, so das für sie klar war, es gilt was angesagt wurde. "Fein" das Loben nach ihrem Befolgen kam hinterher und zur Unterstützung heute mit Leckerchen. Schliesslich muss man den Marotten mit etwas Feinem entgegenhalten. hahaha (ich wünsche mir das manchmal auch - hahaha) Auf einer weiteren grossen Wiese angelangt zog sie dann, erstaunlicherweise direkt ins Grün. Schatz hinterher und nach wenigen Minuten war dann das grosse Geschäft auch erledigt. Säckchen in den Hundebeutelkasten gegeben: "So, Abkürzung - nun direkt nach Hause." Meinte Schatz. Das Tempo wurde noch etwas erhöht. "das ist gut...ich glaube meine Jacke lässt durch." Schatz schaute mich an «Es sieht aus als würde alles gut abperlen…sonst müssen wir sie halt noch einmal mit Wachs einstreichen» Naya unterdessen mit sturem Schritt, guckte weder rechts noch links, sogar das sich Schütteln hat sie dabei vergessen. Im Zack Zack Schritt Nachhauseeeeeee! Das war nicht nur ihr Motto. An meinem Arm fühlte es sich so an, als würden mehrere Rinnsale innwendig ihren Weg suchen. Gottlob waren es nur noch wenige Minuten, um das trockene Heim zu erreichen. Dort angekommen, wurde Naya mit warmen Tüchern, die zu dieser Jahreszeit immer am grossen Radiator hängen, abgerubbelt. Sie sah so schlank aus mit ihrem feuchten Haarkleid und das Einhorn, die Spange mit dem Haarbüschel, zeigte nun wieder nach hinten. Hahaha Während wir unser nassen Klamotten zum Trockenen an die Bügel hängten, eilte sie in die Küche. "Was für eine freche Maus." ich musste lachen. Brav wie eine Musterschülerin lag sie in Sphinx Stellung auf ihrer braunen Decke, ihr Blick sagte: "Ich will Futter – JETZT - mach mal." 

Natürlich habe ich nicht gehorcht - wo kämen wir denn da hin. hahaha Doch als ich sah, dass sie sich entspannte, weil sie merkte, dass sie diese Forderung nicht weiterbringt, wurde der Napf hingestellt und frei gegeben. 

Wir hatten alle drei unser Frühstück redlich verdient, nach dem Kampf in den Fluten...hahaha

Apropos - Fluten... oder besser gesagt Regen. Meine Jacke ist dicht. Der Regen hatte den Ärmel nur abgekühlt und als dieser dann meine Haut berührte fühlte es sich so an, als würde das Nass seinen Weg im Innern suchen. Also alles Paletti.

Und - während Naya nun trocknend und schlafend daliegt, ahnt sie nicht, dass sich das Ganze am Nachmittag und vielleicht am Abend (so Petrus will) nochmals wiederholen würde. Doch wir werden das...vielleicht nass... doch ganz sicher...überstehen.

Ich wünsche dir ein schönes trockenes Wochenende

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Ruth Vordermann (Samstag, 22 Oktober 2022 11:24)

    Bei uns ist das ganz anders, da unser Tufi, afrikanische haare hat,kann er sich kurz schütteln und schon ist er trocken.� wünsche dir ein schönes Wochenende und gratuliere dir zu soviel Klicks.

  • #2

    Hei Angel (Sonntag, 23 Oktober 2022 06:50)

    Was für ein Traum - liebe Ruth - das wünschte sich Naya bestimmt auch. Afrikanisches Haar… in lang natürlich. �
    Wünsche euch trotzdem ein schönes & trockenes Wochenende.
    Und - zu den Klicks - da hast du auch dazu beigetragen. Danke❣️