
Schon in der Schule im Religionsunterricht wurde gepredigt:
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
Mal ehrlich - es ist schneller gesagt als umgesetzt. Und auch wenn ich sehr liebevoll, äusserst verständnisvoll und geduldig mit meinen Mitmenschen umgegangen bin - mich selbst lieben...das ging gar nicht. Nicht zuletzt, weil die Rückmeldungen über meine Person aus dem Elternhaus sehr negativ ausfielen. Du kannst nichts - du bist nichts - aus dir wird nie was werden.
Auf dem Weg zum Erwachsen werden und noch ein bisschen drüber hinaus begleitet - "sich Ausnutzen lassen", "gefallen wollen" und "mangelndes Ego", sowie gänzlich "fehlende Selbstliebe."
Machte mir jemand ein Kompliment, so konnte ich es nicht annehmen. Misstrauen machte sich stattdessen breit. Was will die Person von mir? Positive Äusserungen über meine Person konnte ich nicht glauben. Wie auch?
Doch, was für ein Glück - aus mir wurde was - nämlich eine reifere Erwachsene, welche die grosse Chance erhielt, wie jeder Erwachsene... genau solche Aussagen aus der Vergangenheit zu überprüfen. Sich selbst zu finden, um damit eine andere Ebene zu schaffen.
Das sei noch erwähnt "Du musst jeden Tag in den Spiegel schauen und dir sagen, wie toll du bist." - Dieser gutgemeinte Ratschlag, den ich von verschiedenen Seiten erhielt, war definitiv zum Scheitern verurteilt. Denn für mich fühlte es sich so idiotisch an dies zu tun. Was soll ich mir jeden Morgen beschämt und unzufrieden meinem eigenen Spiegelbild in die Hucke lügen. Das konnte es nicht sein und es war nicht mein Weg. Doch wie erlangt man Selbstliebe? Das konnte mir keiner so richtig erklären.
In der grossen Phase der Überprüfung meiner Vergangenheitserlebnisse - der selbst Reflektion und der Selbstanalyse über immer wiederkehrende Enttäuschungen, nahm ich eines Tages ein Stück Papier, um Notizen zu machen. Das Thema war: "was kann ich gut" ich glaube behaupten zu können, das war der Startschuss zu einer Wende. Sich mal nicht mit dem erwarteten Optimalen zu beschäftigen. Sondern mit dem, was an Positivem vorhanden ist. Und vor allem der Frage - ist das, was wir Positiv nennen auch wirklich das? Oder ist es von der Gesellschaft gemacht, weil es dann angepasster ist? Zum Beispiel hilfsbereit – manchmal bis zu Selbstaufgabe – ein no go!
Mit der Frage: "Warum will ich gefallen?" nahm das Ganze noch mal einen Antrieb in eine aufschlussreiche Richtung. Gekoppelt mit der Frage: "Brauch ich das?"
Es war ein Prozess, der nicht an einem Tag und mit 2 guten Eigenschaften auf meinem Zettel abgeschlossen wurde. Nein - im Gegenteil, es dauerte. Das Blatt lag einige Zeit auf dem Tisch und die Angaben wuchsen und wuchsen. Am Ende waren ganz viele Details beisammen, unter dem ein Strich gezogen werden konnte und dort stand - Angel –
Meine eigene Wertschätzung und Dankbarkeit für das, was ich bin, fiel damit wie ein Samenkorn auf gute Erde. War damit bereit eine neue Pflanze entstehen zu lassen. Eine die schon ewig in mir schlummerte. Ich bin überzeugt, dass jeder solch ein Samenkorn in sich trägt, und man sollte es irgendwann beachten.
Diese Erkenntnisse über mich - machten mich stärker, ruhiger..., weil ich meinen Platz und meinen Wert gefunden hatte. Frei, weil einige der unnötigen und einst erwartenden Gepflogenheiten nach und nach ablegt werden konnten. Du weisst endlich, wer du bist, und findest das gut! Und es hatte nichts mehr mit den Aussagen aus der Vergangenheit zu tun. Diesen dicken Rucksack konnte ich entleeren und in die Ecke stellen.
"Du bist so viel mehr, als du denkst" Ein Satz, den ich jedem von Euch mitgeben möchte, sowie "vergiss nie - du bist einzigartig - lebe es!"
Und vielleicht legst du einen Zettel und Stift parat und schreibst nach und nach Dinge auf, die nicht von dir erwartet, sondern die dich hervorheben, dich ausmachen als Person und Individuum. Ich wünsche dir viel Mut, Kraft und vor allem Objektivität deiner Person gegenüber. Du hast es verdient!
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Herzlichen Dank und ein wunderschönes Wochenende
Hei Angel
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