
Menschen und ihre Lebensgeschichten interessieren mich. Nicht zuletzt deswegen stolperte ich über einen Artikel von Horst Lichter. Wer kennt ihn nicht, den Mann mit dem gezwirbelten Schnäuzer und den kessen, oft kokettierenden Aussagen. Als TV-Koch und später als Moderator einer Kunst- & Krempel Sendung wurde er bekannt.
Man muss nicht jemanden lieben, um seine Geschichte hören zu wollen. Denn meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich aus jeder Lebensgeschichte eines Menschen was herausfiltern kann. Auch wenn es nur meinen Gedankenapparat anwirft, um Vergleiche oder Reflektionen zu produzieren, habe ich schon was gewonnen. So vertiefte ich mich in das Geschrieben von "Horsti" wie er sich in den Sendungen gerne selbst betitelt.
"Ich fühle mich wie ein Bus:
wer mitfahren möchte, ist herzliche eingeladen.
Aber ich sage, wohin ich fahre und wann ich aussteigen will..." Gibt er zum Besten.
Unter dem Thema - Was ist Liebe erklärte er:
"Ich habe ein Hochhaus im Herzen. Darin gibt es Tageszimmer, Mietwohnungen - und unverkäufliche Eigentumswohnungen: dort sind die Menschen, die ich sehr liebhabe."
Natürlich kann ich hier nicht den ganzen Text weitergeben, wenn du ihn nachlesen möchtest, so steht dir das (sein) Buch zur Verfügung oder dieser Artikel vom HAPPINEZ Heft Jahrgang 8 - Nummer 2 - aus dem Jahre 2017. Dieses kannst du per Internet bestellen.
Diese Aussagen forderten mich zu überlegen, was bin ich denn eigentlich... Bus? Nö - Vermieterin von verschiedenen Wohnungsmodellen? Nein! Auch das nicht!
Ich befinde mich auf einer Reise. Manchmal in einem Zug, der auf sicheren Schienen fährt, manchmal zu Fuss wo ich wandere und hin und wieder nicht um die nächste Ecke...oder hinter die Bäume, sehe. Doch meist mit dem Gefühl, ich sei geschützt und behütet. "Und der Herrgott wird mir nichts schicken, was ich nicht im Stande sein werde zu meistern." Dieser Überzeugung war ich schon als Jugendliche.
Und wie alle andern traf ich in meinem Leben auf meiner Reise Menschen, die mit mir über Jahre mitfahren oder Wandern. Manche mussten dann eine Abbiegung nehmen, wieder um andere begleiten mich seit Jahren. Man entwickelt sich weiter, hat Pläne, Ziele, Ansichten, Lebensweisen, die manchmal nicht mehr konform gehen. Und so steigt der eine oder andere aus, geht auf den nächsten Zug.
Mein Motto: "Wer mir nicht guttut, von dem verabschiede ich mich höflich." Und eines ist schon immer meine Einstellung: "Ich wünsche niemandem nie – wirklich gar nie, etwas Schlechtes. Egal was passiert ist." Etwa nicht wegen dem berühmten Karma oder anderes was da wie ein Bumerang zurückschlagen könnte, nein. Einfach so - Schadenfreude erhält ebenfalls keinen Platz. Denn Schlechtes Wünschen und Schadenfreude tun niemandem gut. Es ist so negativ und würde mein Cottage nur in dunkle Wolken hüllen.
Ja genau - mein Herz ist auch gross - doch eher ein kleines gemütliches Cottage mit einem Gärtchen voller Blumen. Es dürfen auch nicht alle Zimmer von allen Gästen benutzt werden. Da gibt es welche die nur mir allein gehören. Doch viele sind zu Tee und Kuchen geladen... Wo jede Geschichte ihren Platz am Tisch findet. Und wenn man mit mir Kontakt hat, so wird jeder ernst genommen.
So verschieden nimmt man sein Innerstes wahr und dank Horst, bin ich mir nun einmal mehr im Klaren, dass weder Bus noch Hochhaus zu mir passen, sondern mein Herz ein Häuschen an der Sonne mit Garten, einem Liedchen auf den Lippen und einer grossen Teekanne mit einigen Tassen meins ist.
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