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Sleepless

Das Coffein in einer etwas zu spät am Abend getrunkenen Cola lässt mich nicht schlafen. Sleepless - würde man in der neuen Jugendsprache wohl sagen. Schlaflos - nicht in Seattle, wie der Filmtitel verheisst, sondern in einem kleinen Ort in der Schweiz.

Doch auch wenn nur ca. 1`500 Einwohner hier ihr Zuhause haben, so sind wir doch nicht weit ab vom Schuss. Zumindest wenn ich den jungen Leuten auf der Bushaltestelle oder im kleinen Einkaufsladen zuhöre. Das Wort "Cool" ist wohl eines der meist benutzen. Jeder möchte "Cool" sein. Doch das was ich mit dem Wort verbinde scheint nicht das zu sein was sie damit betiteln. Laut, schrill und auffällig stehen meinem kühlwirkend und nichts aus der Ruhebringend gegenüber. Wir befinden uns in zwei total verschiedene Welten. Ach – was sag ich – Planeten. Was soll`s, unseren Eltern ging es wohl nicht anders als wir mit der damaligen Jugendsprache besonders sein wollten.

Ich erinnere mich nicht einmal mehr was unsere Worte waren...Was soll`s - was zählt ist das heute. hahaha mit diesem Satz habe ich mich nun gut aus meiner Vergesslichkeit geschummelt. hahaha

Heute sind Jungs bei Mädchen, wenn er gefällt *Nice*. Mädchen bei Jungs, wenn sie gefällt - *Hot*. Doch habe ich gelernt *Nice* kann auch eine Bluse sein, eine Jeans oder eine gute Situation. Doch nun wird es noch etwas komplexer - Ein Junge kann auch *Sweet* sein. Da erinnere ich mich jedoch ganz genau, dass in unserer Jugend kein einziger Junge *Sweet* also Süss sein wollte. Jedes Männliche Wesen wäre aufs ärgste gekränkt gewesen. Also das Wort Sweet kannten wir nur im Zusammenhang mit einer Glamrock Gruppe. Doch das wiederum kennen die Jungen von heute nicht mehr.

Glamrock - Glamour Rock - Glitter Rock - Gruppen die in Plateau Schuhen, mit viel Glitter, auffallenden Frisuren und bunten Kleidern tanzbare Musik für die Discos machten. Ach - wie ich mich gerne daran erinnere und das nicht nur an die Gruppe Sweet. Discos - heute sind es wohl Clubs. 

Dort fühlt man sich *viben* (Wohl) und *safe* (sicher) - pflegt seine *Friendships* (Freundschaften) und klopft sich mit dem Wort *Digga* (Freund) bei einem *Shot* was auf Englisch Schuss bedeutet - jedoch Hochprozentiges in kleinen Gläsern gemeint ist, auf die Schulter. 

Benimmt sich dann jemand daneben und man schämt sich fremd, so ist das *cringe*, nicht zu verwechseln mit *crush* denn das ist verliebt. Finden sich zwei sympathisch dann *matcht* es.

Kommt jedoch jemand nicht echt rüber ist er *fake* (falsch) 

Und wenn du *abgeloost* bist, dann ist wohl alles verloren.  

Vergreift sich jemand beleidigend im Ton kann ist das *no front* und möchte eine Aussage bekräftigt werden, fügt man *no cap* hinzu.

Ach - mir wird grad ganz schwindelig bei all den Worten, die in unserer Zeit so gar nicht vorkamen und ich nehme mein Leben wie in einen anderen, ganz eigenen Film wahr. Auch dafür gibt es eine neue Bezeichnung *main Character sein*. Sehe ich mal das Ganze nicht als eine Welle, die mich zu überrollen scheint, *Sus* (Sas ausgesprochen aus Engl. Suspekt) sondern das positive an der Sache...

 

mmmmhhhh - *sheesh* (Ausruf des Erstaunens) Neues hält mein *Brain* (Hirn) fit und das ist echt *wild* (heftig) wie gut das sein kann. Und so ganz nebenbei möble ich noch mein Englisch etwas auf. Denn auch wenn ich das nicht hundertprozentig kann, so bin ich kein *Lowbob* (eine Person ohne Fähigkeit) hahaha Irgendwie fängt es an mir zu gefallen und trotzdem bin ich *oh mein gosh* so froh, dass ich in meinem Umfeld noch reden kann, wie mein Schnabel gewachsen ist und das andere nur mithören kann. Um dann zu googlen was es bedeutet. Das ist doch *so geil* oder? hahaha

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