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Planänderung

Durchgetaktet schien das Ganze...

Aufstehen 5:15h - Schatz trinkt einen Kaffee - kurzes beieinander sitzen - er geht zur Arbeit, ich mit dem Hund. Füttern – zum Einkaufen um 07.00h kleinen Laden im Ort - 7:30 zurück - Frühstücken - Mails, WhatsApp und SMS beantworten - Gartenbeet an der Hauswand und Töpfe giessen - 9:00h Lymphdrainage - anschliessend Fenster putzen - Staubsaugen - Boden feucht aufziehen - Alles Parat machen, weil um 16:00h jemand die Flohmarktware für einen guten Zweck abholen kommt...vorher - mit Naya kurze Sporteinlage, ebenso kurze Pipirunde - Mittagessen  -  und und und - Damit wäre die Liste meiner heutigen Tätigkeiten längst noch nicht fertig. 

Ich gebe zu, nicht jeder Tag sieht so aus vollgestopft aus - doch heute wäre das mein Plan gewesen. Du merkst die Betonung auf *gewesen* Denn beim Punkt Füttern am frühen Morgen schien das Schicksal schalkhaft zu lachen und ruft ganz laut PLANÄNDERUuuuuuuNG! 

Dann als mir beim zügigen Öffnen des Kühlschranks und dem entnehmen des 400gr. gefüllten Jogurt Bechers mir dieser aus der Hand rutschte, durch die Luft flog und hörbar auf den Boden knallte.

Wie ein Geschoss mit weisser Masse "Oooooohhhhh nein!" rief ich - Naya schaute mich erschrocken von ihrer Decke aus an und blieb ganz ruhig liegen "So mache ich nichts falsch - egal was passiert ist." schien ihre Devise. hahaha

Sie freute sich auf ihre Futter, dass ich nun eigentlich fertig angerichtet haben sollte. "Naya komm" Statt des gewohnte Klackern der Metallschüssel, welche mit der Futterration in das kleine Möbel gestellt wird, hörte sie meine Worte. "Ungläubig schaute sie mich an" und schien zu fragen: "Was komm? Wohin komm?" sie blieb wie angewurzelt hinter dem Küchentresen stehen. "Komm hier" nun schien sie mir zu glauben, dass es was geben sollte, dass nicht im üblichen Napf gereicht. Hahaha

Ich hob den Becker vom Boden auf und sah, dass Gottlob nicht alles herausgeschleudert worden ist. 

Naya tappte indes vorsichtig an den ersten Jogurt Klecksen auf dem Boden vorbei, um an die grössere Menge an weissem Schmackofatz zu kommen. Während sie zügig und vor allem hörbar den Boden leckte, guckte ich mich um - Jogurt am Backofen, an Schranktüren, selbst an 2 Fenstern rann es langsam herab. Von wegen 400 Gramm Inhalt, das müssen mindestens 2 Kilo sein. So sah es zumindest aus. 

"Naya - Decke." sie nahm noch rasch eine Zunge voll und verschwand dann wieder auf ihre Decke. Ich kann sie doch nicht alles weglecken lassen. Auch wenn sie zu jeder Fütterung 3-mal am Tag je einen kleinen Löffel voll Jogurt bekommt, wäre das bestimmt eine Wochenration gewesen. (wenn nicht sogar für länger) hahaha

Ich zupfte Papier von der Rolle und entfernte weitere Spuren. "Naya gut" die altbekannte Ansage liess sie zum Napf traben. Sichtlich erfreut, dass es nach einer guten Menge weissem Lecker, auch noch die gewohnte Portion zu futtern gab.

Unterdessen wischte ich mit einem feuchten Lappen an allen möglichen und unmöglichen Stellen durch. "Wer hat sich nur so was ausgedacht?" wetterte ich innerlich. Ein kleiner Falz beim Fensterrahmen. "Für was soll der gut sein?" ich versuchte den Jogurt aus der hauchdünnen Ritze zu entfernen. "hat bestimmt ein Mann erfunden, der niemals putzen muss." 

Ich war mit dem Geschehenen noch nicht im Reinen, Ungerecht im Denken, als ich mit einem Zahnstocher, der mit einem Lappen überzogen war in dem schmalen Spalt auf und ab fuhr. Mehr noch - "nein - es nimmt kein Ende" Auch hier noch. Meine Augen hatten hinter der kleinen Storen Halterung, welche am Fensterrahmen befestigt war, Jogurt entdeckt. "So ein Mist aber auch - Oooommmmmm!" Ich versuchte mich zu beruhigen. Eine Fonduegabel ebenfalls mit einem Mäntelchen aus Putzlappen überzogen, sollte dort die nötige Sauberkeit bringen. "Also abschrauben tue ich das Teil auf keinen Fall" brummelte ich. Entgegen sonstigen Fenster- und Rahmenputzaktionen, wo ich genau für dieses Detail Wattestäbchen benutze, war das eine ganz andere Nummer. Jogurt Konsistenz und Wattestäbchen, das ist keine gute Idee und würde die Sache nur noch verkomplizieren.

Eine Aktion und ich stehe nach dieser schon K.O. an den Tresen gelehnt. Ein Schluck Wasser und ein Blick auf die Uhr, sowie die Überlegung: "Will mir das Ganze vielleicht auch was sagen?" liessen mich zum Schluss kommen --- Schluss für heute mit dem Riesenprogramm. Punkt! Nicht weil ich es Zeitlich nicht doch noch geschafft hätte, sondern weil morgen auch noch ein Tag ist und dann kommt da ja noch übermorgen und viele Tage danach. Langsam angehen, Pausen machen und nicht einmal mehr in den alten Modus verfallen. Meinen AUS Knopf, der manchmal schwer zu finden ist, aktivieren und manches sein zu lassen, dass nicht wirklich sofort sein muss.

 

So strich ich in Gedanken mit einem roten Stift, dass eine oder andere und ersetzte es als aller erstes mit einer Knuddel Einheit für Naya, welche mich zufrieden mit einem weissen Jogurt Schnäuzchen, voller Liebe anguckte...und ich guckte glücklich zurück. Zu meiner besten vierbeinigen Putzhilfe, mit der langen Zunge - auf Abruf und jederzeit bereit - hahaha

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