
Die seit Tagen immer wiederkehrenden Regenstunden, erinnern mich an Erzählungen von Thailand Reisenden. Dort wo zwischen Mai und Oktober die Regenzeit vorherrschend ist und eine ausgiebige Schauer von ein bis 2 Stunden pro Tag als Normal verzeichnet wird. Die Folge, dass dabei die Feuchtigkeitsanzeige auf bis zu 90% ansteigt, ist dort normal.
Das Wetter bei uns verhält sich ein bisschen ähnlich. Ausser das die Temperaturen morgens so kühl, dass ich auf dem Hundespaziergang sogar eine leichte Jacke tragen muss.
Vielleicht ist all das der Grund, für das was ich gestern entdeckt habe und heute noch einmal überprüfen werde.
Kennst du diese Pflanzen, die im Moment überall angeboten werden. Sie sind mit weissen, Pinken oder Knallroten Blüten ausgestattet? Üppig blühend, sind sie in der Buschigen oder in der Kletternden Version erhältlich. Auf dem *Beipackzettel* steht geschrieben, nicht Winterhart - liebt volle Sonne, wobei ich herausgefunden habe, dass sie sich im Halbschatten wohler fühlt. Es handelt sich um eine Subtropische Kletterpflanze. Ursprünglich aus Nord- und Südamerika, sowie in Westindien. *Sie wird ihnen einen Hauch von Exotik in ihren Garten zaubern* so wird sie angepriesen. Die Trichterblüte - oder Dipladenia (in Rot - Mandevilla)
Ich wollte keine Exotik - ich fand und finde sie einfach nur schön. Dies tat auch keinen Abbruch als jemand meine 2 gekauften Exemplare im Garten entdeckte und mich freundlich darauf hinwies, dass dies keine Heimische Pflanze sei. Etwas strenger klang da schon der Hinweis: "Sie sind keine Bienennahrung, nicht Schmetterling freundlich, nicht einmal Raupen können sich davon ernähren." Dasselbe wurde mir von meinen hohen blühenden Hortensienbüschen etwas schulmeisternd erklärt.
Ich weiss das, doch gebe ich mir die Erlaubnis in meinem Garten, in dem kein Gift benutzt, vieles Einheimisch und immer an alles was kreucht und fleucht gedacht wird, etwas reinzusetzten, dass vielleicht eine andere Sprache spricht. Die Mischung macht es doch aus...Oder nicht? Schliesslich ist es eine Pflanze und lebt. Ok – mancher mag das anders sehen oder ausdrücken – Auch diese Person verstand meinen Standpunkt nicht. Muss sie auch nicht! Jedem das seine und mir zwei Mandevillas im Topf. Wovon die eine sich um eine alte Leiter, die an der Scheunenwand montiert ist, sich äusserst fotogen, rankt. hahaha
Gestern Abend, ich wollte nach einem heftigen, doch kurzen Regenschauer etwas im Schopf versorgen. Mein Blick fiel auf die roten Blüten die nun Wassertropfen wie Perlen trugen. "Komisch" brummelte ich vor mich hin "Was ist denn das?" Ich ging leicht in die Knie und guckte genauer. In einer Blütenmitte, also im Trichter steckte etwas dunkles fest. Uch - so auch in einem zweiten Blumenkelch. Ich holte rasch mein Handy und es interessierte mich kurz darauf beim Knipsen nicht, dass es erneut zu regnen begonnen hatte. Das musste ich Schatz zeigen: "Schau" sagte ich wenige Minuten später zu ihm im Wohnzimmer. "unsere Blumen werden als Regenschutz und Nachtlager genutzt." Ich strahlte übers ganze Gesicht. Auch als ich heute Morgen genau an derselben Stelle erkennen konnte, dass die zwei Taubenschwänzchen dort ihren Schutz für viele Stunden gefunden hatten.
"Da sagen mir die Menschen und zum Teil auch das Internet, Dinge, die nicht stimmen."
Die Mandevillas sind passende Hotelzimmer, wie die Anabell (Riesenhortensie) welche Rosenkäfer und Bienen mit der Unterseite, also unter den Blüten, eine Herberge bei Regen und Nacht bieten. Ist das nicht toll - von wegen nicht heimisch...man sollte nicht! Etwas das Schutz bietet ist doch auch sinnvoll…oder verstehe ich hier etwas falsch? Nicht genug - ist Hortensie nicht gleich Hortensie. Das erkannte ich schon lange. Die Rispenhortensien - Pinky Winky, Vanille Fraise, Kyushu, Limelight und die Kletterhortensie (das sind die Sorten in meinem Garten) können sich über einen Mangel den Anflug von Bienen und Schmetterlingen nicht beklagen. Es wimmelt und brummt ausgiebig. Ist es nicht schön, wenn alles seine Bestimmung findet. Selbst wenn etwas aus den fernen Subtropen einen bescheidenen Platz in einem Blumentopf in der Schweiz findet und sich dort dankbar an einer alten Leiter festhält um zu Blühen was das Zeug hält und damit unter anderem mein Herz erfreut.
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