
Was für eine Aussicht! Wir sassen auf einer Bank und genossen den Ausblick über die Hügel und Täler. Zwischen uns eine Tüte mit Brötchen und Getränk - unser Frühstück in der Natur und unser letzter Urlaubstag nach fast einem Monat.
Schön wollten wir ihn gestalten. Da kam es gerade recht, dass Schatz vor kurzem die Nachricht erhielt, dass sein bestellter Motorradhelm im Fachgeschäft des Vertrauens angekommen sei. Zur Abholung bereit, mit dem Auto etwas über 30 Minuten von uns entfernt. Die Fahrt dorthin führt an sattgrünen Alpwiesen, welche von Rindern, Schafen und Ziegen abgegrast werden, sowie durch Wald und kleinere Orte. Idylle pur kann ich nur sagen. Wie schön doch unsere Schweiz sich zeigt, dass sagen wir uns immer wieder. Nicht zuletzt heute Morgen auf dieser einen Bank von 2en, zwischen zwei alten Linden, mit einem wunderbaren Ausblick, Kuhgebimmel im Hintergrund, Vogelgezwitscher und einem steinernen Kreuz mit der Jahreszahl 1666. "Wen das wohl schon auf dieser Bank sitzend gesehen hat" so meine Gedanken, während ich in mein mit Körnern bespicktes Brötchen biss.
Naya wurde durch ein reklamierendes Rind in der Nähe etwas verunsichert. Lenkte sich dann jedoch rasch mit dem Beobachten von Bienen und Schmetterlingen ab. Schnüffelte dann auf dem abgegrasten Wiesenboden, der das eine oder andere Mausloch aufwies. Sie hatte zuhause schon Pipitour und Futter erhalten.
Der Wind rauschte durch die Lindenblätter, eine willkommene Abwechslung nach den Temperaturen der vergangenen Tagen, in denen das Thermometer bis 35 Grad angezeigt hatte. Ein Draussen sein kaum möglich. Für uns zumindest.
Wir setzten die Fahrt fort, den Hügel hinab auf einer Kurvenreichen Strecke. Mit dem Motorrad wäre sie bestimmt noch attraktiver gewesen. Doch dann hätte Naya nicht mit von der Partie sein können. Ausserdem hätten wir uns damit zeitlich eingeschränkt. Wir lassen den Hund nie lange alleine zurück, denn als Rudeltier hat sie das Recht auf unsere Anwesenheit und der Abgleichung der Bedürfnisse.
Im Geschäft angekommen wurden wir freundlich von einem Mechaniker begrüsst. "Ich informiere die Chefin, dass ihr hier seid." öffnete eine Tür und verschwand. Stattdessen sass nun ein roter Kater im Türrahmen. "Mrau - Mrau" Es schien als würde er uns begrüssen.
Seine Anwesenheit erfreute mein Herz. "Na hallo - du hübscher - bist du ganz alleine." fragte ich in einer höheren Stimme als ich sonst spreche. Es ist wie mit kleinen Kindern, man verfällt in eine Art Sing Sang Sprache. hahaha
"Miau - Miau" sprach der Kater und tippelte auf seinen langen Beinen in meine Richtung. Ich liebe Katzen über alles und das scheinen sie zu merken. Denn jede - noch so scheue, begrüsst mich. Der junge Mann war wieder zurück: "Die Chefin kommt gleich - darf ich euch einen Kaffee anbieten." Schatz nickte und lächelte: "Gerne" - ich - "nein danke" die Gesellschaft des Katers reichte mir völlig. Er hatte sich unterdessen auf einen Teppich gesetzt, auf dem ein Ausstellungsmotorrad stand. Wie cool das aussah. Nun waren wir schon so viele Male in diesem Geschäft gewesen, doch ihn… den hübschen mit den Bernsteinaugen hatte ich bislang noch nie gesehen.
"Wie heisst er" fragte ich den Mann, der sofort antwortete: "Rossi - wie Valentino" und wiederholte das gesagte lächelnd (zur Erklärung hier anklicken) "Herr Rossi bist du also - so so" sagte ich zum Kater, dieser quittierte es mit einigen Miaus. hahaha
Oder sollte ich Seniore Rossi sagen, hier in diesem Motorradladen und wegen Valentino, damit alles seine Richtigkeit behält? Rossi war es egal - er schnurrte genüsslich während meinen Streicheleinheiten.
Später lieferte mir die Chefin nach meiner Frage die Geschichte zu Rossi. Die Tochter hätte gerne eine Katze gehabt und als im nahe gelegenen Bauernhof welche zum Abgeben bereit waren, wollten sie (Mama und Tochter) nur mal schauen gehen. Schliesslich waren sich die Eltern einig, eine Katze soll es nicht geben. Doch - vielleicht kennst du es auch - nur schauen gibt es anscheinend nicht, es ist doch jedes Mal die Vorstufe zur *Adoption* hahaha und es kam genau wie es kommen musste - da waren 4 kleine Tigerkätzchen und ein rotes Katerchen und wie die Geschichte so spielt...schien genau dieses für die Sympathische Familie vorbestimmt. Wer auch immer diese Lebensgeschichten schreibt – sie sind zu köstlich.
Es kam schnurstracks auf Mama und Tochter zugelaufen. "Das passt doch Mama - in unseren Laden, den Farben, zu uns." sagte das Töchterchen - anscheinend recht überzeugend und so erhielt Rossi ein neues Zuhause. Elf Jahre ist das nun her. Rossi begrüsst gerne die Kunden und auch wenn er nicht beachtet, scheint er sehr redselig zu sein. "Das kennen wir doch noch von unserer Aishe (eine zu klein gebliebene Tigerkätzin) die uns 14,5 Jahre begleitet hat und wir immer noch gerne an sie zurückdenken. Wie an alle unsere Miezen – Loulou, Freezy, Jessie, Stella, Laila und Missie (wir sind ü 60…da kommen schon so einige «Wir wollen nur mal schauen» zusammen. Hahaha Ach Gott und dann sind da noch die Hunde Harun 1992 / Aramis 2000 / Mai-Lin 2009 und nun Naya 2020 – grins!
Ach, Katzen sind doch was Liebenswertes, dachte ich und ging zum Auto, um Naya etwas Gesellschaft zu leisten, während Schatz seinen Helm im Laden probierte und noch etwas Fachsimpelte. Sitzend auf der Kante des Kofferraumes (sie liegend) schnüffelte sie - Naya - eine Portion Herr Rossi von meinen Händen. Ich zupfte ein zwei rote Härchen von meiner hellblauen Hose. Auch das kann man vermissen, wenn man Tiere liebt. "Ach - da noch ein langes von Naya" hihihi Hunde sind auch liebenswert! hahaha Was sag ich - Tiere sind unumstritten eine Bereicherung.
Auf dem Nachhauseweg machten wir noch einen Waldspaziergang und waren uns einig - die letzten 4 Wochen Urlaub zu Hause waren wunderschön und abwechslungsreich. Wir könnten glatt noch 4 weitere anhängen - hahaha sowie Begegnungen mit netten Menschen und Herrn Rossi`s
Kommentar schreiben