· 

Storys

Jede grössere Handarbeit birgt mindestens eine Geschichte...und dies, interessanterweise schon bevor sie von mir fertig gestellt ist. Diese sind unvergessen und trägt sie dann bestimmt, solang ich lebe mit sich.

Im Bild sieht du meine Plätzchen Decke, deren Entstehungsgeschichte in der Bretagne begann und ich dir erzählen könnte, wie diese an 7...oder waren es 8 Sturmtagen ins Leben gerufen wurde. Jeder Tag, an dem wir das Haus hüten mussten, ist in diesem Werk eingehäkelt. Doch darüber wurde schon einmal berichtet.

Neu, ist nun die kleine Plätzchen Arbeit an der Reihe (von ihr wurde vorgestern erzählt) Doch auch wenn erst wenige Tage alt, kann sie schon auf eine wohl unvergessliche Geschichte zurückblicken.

Es war so (das ist das Pendent zu "Es war einmal" hahaha) 

 

Am Dienstag wurden die bestellten Römischen Säulen für das neue Gartenprojekt geliefert. "Kommen sie Madame" sagte der Lieferant in einer charmanten Art und in einem Elsässerdialekt "Wir schaffen das gemeinsam." Damit war der Transport per Arm Kraft von neben dem Haus zu hinter das Haus gemeint. "Die müssen doch in den Garten - Oder" fragte er in einer Frage, die wohl eher eine Feststellung war. Ich stimmte ihm zu. "die sind wirklich nicht so schwer." gab er zur Antwort. "Ich tue das gerne." Okay - Er musste keine weitere Sätze mehr verschwenden, ich glaubte ihm - zumal, wenn sie schon im Garten sind, wenn Schatz abends nach Hause kommt, ist das bestimmt besser, als wenn sie seinen Parkplatz teilweise besetzen.

"Nicht so schwer" Das ich nicht lache...für den Monsieur Chauffeur und Transporteur bestimmt nicht, ich hingegen begann nach wenigen Schritten das Gewicht gehörig zu spüren. Egal - der Ehrgeiz hatte mich gepackt und so absolvierten wir den hin und Rückweg mit den Schwarzen Metalldingern an die 3 Mal.

Schon allein das werde ich nicht vergessen - denn auch wenn es nach der Abfahrt von Monsieur erst 10:00h war...mein Tag war in Punkto Kraftübungen definitiv getilgt. Dabei wollte ich noch Fenster putzen, Beet umstechen und, und, und... Alles Ad Acta gelegt. Was solls.

Dafür zauberte jeder Blick aus dem Fenster ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Ich war so erfreut, dass wir diesen Zufalls Fund nach mindesten 3/4 Jahr entdeckt hatten und sie nun auf dem Gartensitzplatz lagen. Am Nachmittag versuchte ich mich dann noch an einem kleinen Plätzchen aus Stoff...anstatt der 3 oder 4. Du weisst, wegen meinem Arm ist das Tages Soll der Herstellung sehr reduziert. Doch jedes einzelne zählt. Schliesslich brauche ich viele kleine Kissen, um etwas ansehnliches zu schaffen. Schon Bald wurde jedoch die Arbeit beiseitegelegt und so auch die Materialien in eine grosse Holzschüssel und diese auf den Bistrot Tisch im Wohnzimmer. Denn nach der Aktion vom Morgen schmerzte nun nicht nur der rechte, sondern auch der linke Arm. (nein ich jammere nicht - ich bin ja selbst schuld) 

Als Schatz abends um 20:00H von der Arbeit kam war es natürlich das erste was ich ihm zeigte. "Ach - das ist ja toll...haben sie die in den Garten gelegt." SIE - ne... ER und ICH. Als wäre das ein Freibrief, weil ich an dieser Aktion beteiligt gewesen bin, meinte Schatz: "Komm wir stellen sie doch gerade gemeinsam an den Bestimmungsort." Ich schaute ihn etwas verdattert an: "Muss das jetzt sein? Ich weiss nicht, ob ich das jetzt noch einmal schaffe..."

"Ach - die sind doch nicht so schwer." entliess er jenen Satz, den ich schon kannte und wie dumm...obwohl ich es besser wusste mich erneut in den Transportier Status steuerte. 

"Aber erst lasse ich Naya ins Haus, es ist nicht so gut, wenn die uns hier zwischen der Arbeit hin und her wuselt." Gesagt getan. Einige Minuten später stand ich da, die Säulen senkrecht an dem Ort, an dem sie irgendwann mal auf Beton Sockel befestigt gegen den Himmel ragen können. Ich spürte meine Arme so schwer und lang, viel länger als sonst - als wären sie jene von King Kong. hahaha

Schatz schnaufte, mit einem roten Kopf. "Was ist?" fragte ich provokant "Sie sind doch nicht schwer." lachte ich ihm frech ins Gesicht. Doch bevor er antworten konnte, meinte ich: "So - ich will nun rein. Hast du Nayas speziellen kurzen Bell Laut gehört? Was hat sie wohl angestellt." Anscheinend bin ich auch mit dem Mama Gen gesegnet und höre eher was sonst noch so geht.

«oh – nein» Ja, Ja - man kennt seine Pappenheimer. Schon als wir in die Küche kamen lagen dort die ersten Schandtaten in Form meiner zurechtgeschnittenen Fleece Pölsterchen für meine Handarbeit verstreut. In Flur, im Wohnzimmer lagen noch weitere. Ich hob sie auf und legte sie wieder in die Holzschale. "Da fehlen noch welche" sagte ich zu Schatz und zu Naya "Hopp auf deine Decke" Schatz guckte in den nun angeknipsten Fernseher und Naya keck mit hochmotivierten Knopfaugen, die verhiessen "Hey - es hat Spass gemacht." 

"Du bist doch ein Luusmaitli" sagte ich und setzte mich ebenfalls vor das Fernsehgerät. "Es fehlen tatsächlich noch welche" wiederholte ich meinen Satz von eben. Schaute mich um und entdeckte jedoch vorläufig keine weiteren. "Sie wird sie wohl nicht gefressen haben, die kommen morgen beim Haushalt machen bestimmt irgendwo hervor." Ich guckte noch mal zu Naya, welche nun ganz entspannt auf ihrem Bettchen lag. Mehr sorgen machte mir jedoch, dass die Nähnadel mit Faden ebenfalls verschwunden war. Unauffindbar!

 

Etwa 30 Minuten später, stand Naya plötzlich auf, kam an meine Seite und guckte mich an. "Die muss doch bestimmt nicht schon Raus" so meine Feststellung "Ich war doch mit ihr, bevor du nach Hause gekommen bist." 

Schatz zuckte mit den Schultern und schaute weiter fern. "Was ist denn Maiti?" fragte ich Naya, so als könne sie mir antworten. Stattdessen gab sie einen komischen Ton von sich. Einer wie, wenn sie manchmal übermütig den Wurf Ball trägt. Ich kannte sie nun nach Bald 2 Jahren sehr gut, doch ich konnte mir keinen Reim darauf machen was sie damit in dem Moment ausdrücken wollte. 

Und bevor ich weiter darüber rätseln konnte, spuckte sie 4 weisse Fleece Pölsterchen aus. «Das kann doch nicht sein» Quickte ich vor Lachen. Dieser hatte zur Folge, dass sie sofort auf die Suche nach einer weiteren Schandtat ging. Das heisst - hätte ich sie bei ihrem Vorhaben nicht unterbrochen. "Auf die Decke" hahahaha ich kriegte mich fast nicht mehr ein "Hast du das gesehen - eine Halbestunde hat die nun dieses Material in ihrem Maul versteckt und wir haben es wegen dem Fellschnäuzer nicht gesehen." sagte ich zu Schatz, der auch lachen musste "Was für ein freche Maus." bei diesen Worten guckte mich die Hündin an und machte ein Lachgesicht. "Wo sind die anderen" war meine nächste Frage und lösten dabei eine Art Suchen bei ihr aus. Sie wühlte in ihrem Bett und hopste rein und raus. Hochmotiviert nochmals den Clown zu geben. "So genug jetzt - Feierabend - geh wieder auf deine Decke." Wenige Minuten schlief sie tief und fest. Träumte wohl von ihren Taten, denn sie zuckte und japste immer wieder mal.

Am nächsten Morgen fand ich weitere 4 Pölsterchen beim Staubsaugen hinter dem Hundebett. Nun waren sie wieder vollzählig. Und Gottlob, im Laufe des Tages fand ich auch die Nadel mit dem Faden. Sie waren zuunterst in die Holzschale gerutscht. Was für ein Glück.

Ja du siehst - meine Handarbeit ist nur wenige Tage alt und hat schon ihre Geschichte. Eine die ich nicht mehr vergessen werden...und Naya wahrscheinlich auch nicht. Denn als ich heute aus der Holzschale etwas Material nehmen wollte, stand sie plötzlich wie ein Schatten neben mir und guckte mich verschmitzt an. "Nein - nein - heute nicht" sie ging etwas gelangweilt auf ihre Decke.

 

Stattdessen machten wir kurz darauf zusammen ein neues Spiel im Garten und so war der Schatz aus der Holzschale schnell vergessen. 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0